Wilhelm Kriz
Wilhelm Kriz (* 29. November 1936) ist ein deutscher Anatom. Er gilt als Experte für die Anatomie und Physiologie der Nieren.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kriz wurde auf dem Gebiet des heutigen Tschechien geboren. Er studierte an der Justus-Liebig-Universität Gießen Medizin und machte auch dort seine Ausbildung zum Anatom. An der Universität Münster war er Dozent, bevor er nach Heidelberg ging.
Wilhelm Kriz leitete von 1974 bis 2005 das Institut für Anatomie und Zellbiologie der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Anschließend war er geschäftsführender Direktor der Anatomie an der Medizinischen Fakultät Mannheim, die zur Universität Heidelberg gehört.
Anlässlich der Verleihung des Homer W. Smith Award wurden Kriz’ „grundlegenden Arbeiten […] im Bereich der Nierenanatomie und speziell seine bahnbrechenden Arbeiten zu den physiologischen Veränderungen beim chronischen Nierenversagen“ hervorgehoben. Kriz habe „als erster die kritische Rolle der sogenannten Podozyten […] bei der Entwicklung eines chronischen Nierenversagens gezeigt“.[1]
Laut Datenbank Sopus hat Kriz einen h-Index von 79 (Stand Dezember 2024).[2]
Zu Kriz’ Schülern zählte unter anderem Gunther von Hagens, der die Plastination erfand[3] und dessen Praxis der Akquisition von Leichnamen Anfang 2004 negative Folgen für den Ruf von Kriz und der Heidelberger Fakultät hatte.[4][5][6][7]
Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1990 Jacob-Henle-Medaille der medizinischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen[8]
- 2007 Franz-Volhard-Medaille der Deutschen Gesellschaft für Nephrologie[9]
- 2010 Homer W. Smith Award der American Society of Nephrology (benannt nach Homer W. Smith)[1][10][11]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Homer W. Smith Award. In: Deutsches Ärzteblatt. Deutscher Ärzteverlag, November 2010, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Kriz, Wilhelm. In: scopus.com. Scopus, abgerufen am 17. Dezember 2024 (englisch).
- ↑ Gunther von Hagens, Andrea Whalley, René Maschke, Wilhelm Kriz: Gehirnscheiben und Plastination. In: Steinkopff eBooks. 1990, S. 81–85 doi:10.1007/978-3-642-93670-8_6.
- ↑ Die Toten und das Teppichlager: Neuer Skandal um von Hagens. In: Der Spiegel. 28. Februar 2004, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Sven Röbel, Andreas Wassermann: »Russische Kadaver«. In: Der Spiegel. 29. Februar 2004, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Erfinder von Hagens kassierte Provision: Leichen-Handel: Uni Heidelberg unter Druck. RP ONLINE, 1. März 2004, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Ärger mit dem Plastinator. In: deutschlandfunk.de. 5. März 2004, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Preisträger Jacob-Henle-Medaille ab 1988. (PDF; 10 kB) In: umg.eu. Universitätsmedizin Göttingen, 28. Mai 2015, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Preisträger. In: dgfn.eu. Deutsche Gesellschaft für Nephrologie, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Wilhelm Kriz to Receive Homer W. Smith Award. In: Kidney News. Band 2, Nr. 11, 1. November 2010, ISSN 1943-8052, S. 28–28 (kidneynews.org [abgerufen am 17. Dezember 2024]).
- ↑ Höchste wissenschaftliche Nephrologen-Auszeichnung für Prof. Dr. Wilhelm Kriz. Management & Krankenhaus, 14. Januar 2011, abgerufen am 17. Dezember 2024.
Personendaten | |
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NAME | Kriz, Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Anatom |
GEBURTSDATUM | 29. November 1936 |